Kosmologie: 2500 Jahre Suche nach der Ordnung der Welt
Kurs
In Inzigkofen
Beschreibung
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Kursart
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Ort
Inzigkofen
Kosmos bedeutet in der antiken Philosophie so viel wie 'Ordnung', die Ordnung der sichtbaren Materie in Raum und Zeit. Thales sieht die Erde als Scheibe, für Platon und Aristoteles ist sie schon eine Kugel, um die alle Himmelskörper kreisen ('geozentrisches Weltbild). Copernicus versetzt 2000 Jahre später die Erde in eine Kreisbewegung um die im Zentrum der Welt ruhende Sonne ('heliozentrisches Weltbild'), eine Vorstellung, die sich schließlich durch die neue Physik Newtons ('Gravitationstheorie') begründen lässt.
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Dozenten
Joachim Sommer
Dozent
Inhalte
„Urknall, kosmische Expansion, dunkle Materie und dunkle Energie, schwarze Löcher und gekrümmte Raumzeit“ und jetzt noch „zurück vor den Urknall“, wie es in dem neuen Bestseller von Martin Bojowald heißt. Wie soll ein an „Sonne, Mond und Sternen“ interessierter durchschnittlich gebildeter Zeitgenosse mit diesen Begriffen aus der Folterkammer physikalischer Abstraktionen zurechtkommen? Es sind Begriffe, die so gar nichts mehr mit den anschaulichen Vorstellungen der menschlichen Wahrnehmung zu tun haben.
Kosmos bedeutet in der antiken Philosophie so viel wie „Ordnung“, die Ordnung der sichtbaren Materie in Raum und Zeit. Thales sieht die Erde als Scheibe, für Platon und Aristoteles ist sie schon eine Kugel, um die alle Himmelskörper kreisen („geozentrisches Weltbild). Copernicus versetzt 2000 Jahre später die Erde in eine Kreisbewegung um die im Zentrum der Welt ruhende Sonne („heliozentrisches Weltbild“), eine Vorstellung, die sich schließlich durch die neue Physik Newtons („Gravitationstheorie“) begründen lässt.
Mit der Hypothese einer „immerwährenden Schöpfung“ von Immanuel Kant kommt ein völlig neuer Gedanke in die Kosmologie: die ganze Welt befindet sich in einer dauernden Entwicklung von Werden und Vergehen. Während dieser Evolutionsgedanke im 19. Jahrhundert in der Theorie von Charles Darwin für das Leben auf der Erde konkrete Gestalt annimmt, bleiben Kants visionäre Ideen zunächst ohne Wirkung. Ganz unbeabsichtigt und zunächst gegen die Überzeugung ihres Urhebers eröffnet dann im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie die denkbare Möglichkeit eines in stetiger Ausdehnung begriffenen Raumes, die in der von Edwin Hubble beobachteten „Galaxienflucht“ eine empirische Basis bekommt. Die daraus entstandene sogenannte „Urknalltheorie“ besagt, dass die kosmische Entwicklung aus einem Anfangszustand von unvorstellbarer Energiedichte und Temperatur begonnen hat.
In unserem Seminar wollen wir die gesamte historische Entwicklung betrachten, dabei aber den Schwerpunkt auf das 20. Jahrhundert legen: das „Unanschauliche“ anschaulich zu machen kann prinzipiell nicht geleistet werden, wohl aber ist eine Annäherung an die grundsätzlichen Aussagen der modernen Kosmologie möglich.
Keine Vorkenntnisse erforderlich!
Zusätzliche Informationen
Kosmologie: 2500 Jahre Suche nach der Ordnung der Welt