Beratung und Netzwerkarbeit im Kontext von Demokratiegefährdung und extrem rechten Orientierungen
Kurs
In Berlin
Beschreibung
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Kursart
Kurs berufsbegleitend
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Niveau
Fortgeschritten
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Ort
Berlin
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Unterrichtsstunden
300h
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Dauer
16 Monate
Wenn Weiterbildung etwas im professionellen Handeln der Praxis verändern will, kann sie im systemischen Verständnis nicht weniger komplex sein als die zu verändernde Praxis, auf die sie sich bezieht. Es ist ein Anliegen der Anbieter_innen, die Entwicklung einer kritischen und menschenrechtsorientierten Beratungspraxis im Kontext von Demokratiegefährdung und Rechtsextremismus zu begleiten und anzuregen, indem eigene Erfahrungen und Wahrnehmungsweisen als Ausgangsbasis gewählt werden, um in einem systematischen Prozess andere Perspektiven für die eigene Beratungspraxis zu entwickeln.
Das Konzept dieser zertifizierten Weiterbildung orientiert sich an den vielfältigen Anforderungen der Sozialen Arbeit und Beratung im Kontext Rechtsextremismus und demokratiegefährdender gesellschaftlicher Entwicklungen. Dabei ist es ein grundlegendes Anliegen, ausgehend von den Erfahrungen der Teilnehmer_innen zu arbeiten und die subjekttheoretischen Perspektiven in die jeweiligen thematischen Einheiten einzubeziehen. Dies soll als fortwährender Prozess und zugleich mit unterschiedlichen didaktischen und methodischen Zugängen erfolgen. Ein zentraler konzeptioneller Bestandteil ist die kontinuierliche Verankerung von Fallarbeit in allen sechs Modulen, sodass Fallarbeit einen fortlaufenden Bestandteil des gesamten Zertifikatskurses bildet. Diese fallanalytische Perspektive orientiert sich ausschließlich an Fällen aus dem fachlichen Spektrum der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus sowie der Bildungs- und Jugendarbeit, der Arbeit von Streetworker_innen, der Familien- und Jugendberatung und der Stadtteil- bzw. Quartiers- oder Gemeinwesenarbeit und weiteren Arbeitsbereichen, die sich mit demokratiegefährdenden und extrem rechten Entwicklungen befassen. Da die Fallarbeit kontinuierlich einbezogen wird, erfolgen die Kurse im Teamteaching.
Wichtige Informationen
Dieser Kurs ist als Bildungsurlaub anerkannt
Standorte und Zeitplan
Lage
Beginn
Beginn
Hinweise zu diesem Kurs
Die Teilnehmer_innen:
- verfügen über vertieftes Wissen im Bereich von Rechtsextremismusforschung und haben sich mit unterschiedlichen beratungswissenschaftlichen Ansätzen vertraut gemacht.
- verfügen über ein breites, kritisches und intersektionales Verständnis von Beratung im Kontext Rechtsextremismus/Rechtspopulismus.
- verfügen über ein vertieftes Wissen zur Fallanalyse und -bearbeitung sowie der ressourcenorientierten und machtsensiblen Analyse sozialer Räume.
- können ihre eigenen und fremden Forschungsergebnisse kritisch analysieren und bewerten und verfügen über Know-how zur aktivierenden Einbeziehung lokaler Akteur_innen in die Fallanalyse und -bearbeitung.
- können für neue, unklare und multiperspektivische Aufgabenstellungen oder Praxissituationen geeignete Lösungs- oder Handlungsansätze finden.
- verfügen über Kenntnisse und Fertigkeiten, komplexe Lösungen für neue unbekannte Aufgabenstellungen auf der Basis wissenschaftlicher Methodik und aktueller Forschungsergebnisse zu entwickeln, zu reflektieren und gegenüber relevanten Zielgruppen zu vertreten.
- können durch ihre im Kurs vertiefte Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion und Selbstsorge wichtige innovative Prozesse im Team initiieren.
- können in einem heterogenen und interdisziplinären Team menschenrechtsorientiert sowie gender- und rassismuskritisch agieren und ggf. Leitungsaufgaben wahrnehmen.
- haben die Fähigkeit, in nationalen und internationalen Kontexten in Bereich von Beratung im Kontext von Rechtsextremismus/Rechtspopulismus zu arbeiten und zu forschen.
Die Weiterbildung basiert auf einer Kooperation zwischen der ASH Berlin und dem Bundesverband Mobile Beratung e. V. (BMB) und richtet sich sowohl an einschlägige Fachberater_innen wie auch an Sozialarbeiter_innen, die in den oben genannten Arbeitsfeldern tätig sind und darin Beratungskompetenzen im Umgang mit demokratieherausfordernden und -gefährdenden Phänomenen im Kontext extrem rechter Orientierungen benötigen bzw. erwerben wollen. Die Weiterbildung will dazu anregen, sich mit eigenen Positionen, Erfahrungen, Positionierungen und Handlungsroutinen im professionellen Alltagshandeln auseinanderzusetzen und neue Perspektiven zu entwickeln, die professionelle Beratungsarbeit stärken können.
1. Hochschulabschluss, insbesondere in den Bereichen Soziale Arbeit, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Psychologie, Politologie
2. Aktuelle Berufstätigkeit in Tätigkeits- und Beratungsfeldern der Sozialen Arbeit, insbesondere der Jugendarbeit, Streetwork, Stadtteilarbeit, Familienberatung o. ä.
3. Darüber hinaus Zulassungen nach Einzelfallprüfungen möglich
Die ASH vergibt in Kooperation mit dem Bundesverband Mobile Beratung e. V. das Hochschulzertifikat „Fachberater_in Demokratiegefährdung und extrem rechte Orientierungen“,
wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
- Teilnahme an allen Terminen
- Mind. drei Fallskizzen
- Teilnahme an Regionalgruppen
- Abschlussarbeit
Der erfolgreiche Abschluss dieses Zertifikatskurses entspricht 10 ECTS-Credits. Deren mögliche Anrechenbarkeit auf einen postgradualen Studiengang ist an den Nachweis eines Hochschulabschlusses gebunden.
Bitte bewerben Sie sich schriftlich mit dem Bewerbungsformular unter https://www.ash-berlin.eu/fileadmin/Daten/Zentrum-fuer-Weiterbildung/Anmeldeformulare/ASH_Bewerbung_Zertifikatskurs.pdf
Meinungen
Themen
- Beratungsmethoden
- Beratung
- Rechtsextremismus
- Gemeinwesen
- Demokratie
- Zivilgesellschaft
- Rechtspopulismus
- Beratungsarbeit
- Netzwerkarbeit
- Gegen Rechts
Dozenten
Friedemann Bringt
Dipl. Sozialarbeiter
Prof. Dr. Esther Lehnert
Hochschullehrerin ASH Berlin, Dipl. Pädagogin
Prof. Dr. Marion Mayer
Hochschullehrerin ASH Berlin, Dipl. Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin
Inhalte
• Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung: soziale Positionierungen und Verunsicherungen
• Aktuelle Entwicklungen: Demokratiegefährdung und extrem rechte Orientierungen – Wirkungen im urbanen und ländlichen Raum
• Rechtsextremismus und Familie, rechtsextreme Frauen
• Zivilgesellschaft und Gemeinwesenorientierung in der Beratung
• Arbeitsbedingungen, Selbstsorge und Umgang mit herausfordernden Situationen • Praxisforschung: Von der Überprüfung der bestehenden Beratungskonzepte zu einer theoriebewussten Praxis
Zusätzliche Informationen
https://www.ash-berlin.eu/weiterbildung/zentrum-fuer-weiterbildung/kurssuche/einzelansicht-kurs/?atyp=zk&uid=281
Beratung und Netzwerkarbeit im Kontext von Demokratiegefährdung und extrem rechten Orientierungen