Jakob Wassermann, Thomas Mann und Gottfried Bermann
Seminar
In Würzburg
Beschreibung
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Kursart
Seminar
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Ort
Würzburg
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Beginn
nach Wahl
Aktuelles, das in der Zeitung steht, diskutiert wird zu hinterfragen, politische Streitpunkte, kommunale Ereignisse oder Gedenktage aufzugreifen und zu durchleuchten, ist unser Ziel im Programmbereich Gesellschaft. Aktuelles, heute als NEWS behandelt, ist oft nur noch für wenige Tage ein paar Schlagzeilen wert. "Infotainment" hat in den Medien nur noch 90 Sekunden Raum. Die vhs dagegen will Hintergründe aufspüren, Zusammenhänge erklären, Fachleute zu Wort kommen lassen, Raum zur Diskussion geben und zur eigenen Meinung herausfordern.
Standorte und Zeitplan
Lage
Beginn
Beginn
Meinungen
Inhalte
Wassermanns optimistische Sichtweise in der Novelle vom „Junker Ernst“ steht in starkem Kontrast zu seiner tatsächlichen Sicht auf die Gegenwart seiner Zeit. Das dokumentiert seine 1921 erschienene Schrift „Mein Weg als Deutscher und Jude“, in der er zahlreiche Beispiele dafür anführt, dass gerade das deutsche Bürgertum in großer Mehrheit nicht bereit gewesen sei, beide Identitäten zu akzeptieren. Kein Wunder, gehörte doch die antisemitisch pointierte Literaturgeschichte von Adolf Bartels zur Grundausstattung gutbürgerlicher Bibliotheken. Auch Thomas Mann wollte die Botschaft nicht hören und leugnete in einem Brief an Wassermann den Befund unter Hinweis auf dessen literarischen Erfolg. Zwölf Jahre später lebten beide im Exil und waren mit dem opportunistischen Verhalten von Gottfried Bermann Fischer konfrontiert, das Wassermanns letzte Lebensmonate verdüsterte.
Michael Henke, Berlin, ist Erster Vorsitzender der Leonhard-Frank-Gesellschaft; beruflich ist er als Integrationskurslehrer (Deutschkurse für Zuwanderer) tätig.
Jakob Wassermann, Thomas Mann und Gottfried Bermann