Umgang mit menschenfeindlichen und rechtsextremen Haltungen in der Jugendarbeit
Seminar
In Berlin
Beschreibung
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Kursart
Seminar berufsbegleitend
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Niveau
Mittelstufe
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Ort
Berlin
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Unterrichtsstunden
55h
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Dauer
2 Monate
In ihrer Arbeit haben Pädagog_innen es oft damit zu tun, dass Jugendliche bestimmte Gruppen abwerten oder Gleichaltrige ausgrenzen. Besonders Anti-Flüchtlings- und Anti-Islam-Diskurse haben in den letzten Jahren offene Abwertungshaltungen in allen Milieus befeuert und wirken sich auch auf das Miteinander in Jugendeinrichtungen aus. Umso wichtiger und herausfordernder ist es für Jugendarbeit, ihren Auftrag einer lebensweltlichen Demokratie- und Menschenrechtsbildung (§ 11 SGB VIII) im Alltagshandeln auszufüllen. Die Fortbildung vermittelt ein Handlungskonzept zum Umgang mit Phänomenen der „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ (GMF) und Rechtsextremismus in der Jugendarbeit und zur Gestaltung partizipativer und diversitätsbewusster Jugendräume.
Das Handlungskonzept wurde im Rahmen eines Modellprojekts gemeinsam mit Praxispartner_innen und Wissenschaftler_innen entwickelt und erprobt. Anhand eines fünfstufigen Interventionsplans und praktischer Beispiele der Teilnehmer_innen können situationsgerecht Strategien entwickelt werden, um präventiv, aber auch durch konkrete Interventionen abwertenden, menschenverachtenden und demokratiefeindlichen Haltungen bzw. rechtsextremen Erscheinungen im eigenen Arbeitsfeld zu begegnen.
Das Handlungskonzept wird seit 2014 bundesweit erfolgreich an (sozial-)pädagogische Praktiker_innen und Studierende an Hochschulen vermittelt.
Wichtige Informationen
Dieser Kurs ist als Bildungsurlaub anerkannt
Standorte und Zeitplan
Lage
Beginn
Beginn
Hinweise zu diesem Kurs
Teilnehmer_innen lernen...
- Rechtsextreme Gefährdungslagen und Äußerungen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in der Jugendarbeit wahrnehmen und einschätzen
- Systematische Handlungsschritte zur Prävention und Intervention bei menschenverachtenden oder rechtsextremen Orientierungen entwickeln, durchführen und evaluieren
- Ressourcen, Potenziale und Grenzen der eigenen Arbeit erkennen
- Unterstützungs- und Sicherheitsstrukturen für die eigene Arbeit nutzen
- Handlungskompetenzen für eine menschenrechtsorientierte und Demokratie fördernde Jugendarbeit
Fachkräfte aus der Sozialen Arbeit, Pädagog_innen, Erzieher_innen
Die ASH erteilt in Kooperation mit cultures interactive e.V. den Teilnehmenden die
Teilnahmebescheinigung „Systemische Interventionsstrategien und Handlungskompetenzen zum Umgang mit menschenfeindlichen und rechtsextremen Haltungen in der Jugendarbeit“, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
- Teilnahme an allen Terminen
- Erarbeitung eines Interventionsplanes am Beispiel eines Falles aus der eigenen Praxis
Die Qualifizierung legt hohen Wert auf einen Praxisbezug und arbeitet deshalb mit den Fällen und Arbeitskontexten der Teilnehmer_innen.
Weitere Informationen und Bewerbung unter:
https://www.ash-berlin.eu/weiterbildung/zentrum-fuer-weiterbildung/kurssuche/einzelansicht-kurs/?atyp=zk&uid=265
Meinungen
Themen
- Train the Trainer
- Jugendarbeit
- Selbstevaluation
- Situationsanalyse
- Rechtsextremismus
- Rechtspopulismus
- Menschenfeindliche Äußerungen
- Sozialpädagogik
- Sexismus
- Homophobie
Dozenten
Anika Posselius
Prävention im Bereich Rechtsextremismus
Oliver Kossack
Projektkoordinator in Präventionsprojekten, Bildungsreferent
Silke Baer
Präventionsarbeit zu Rechtsextremismus
Stefan Bruskowski
Neonazismusprävention, Jugendkulturbildung, Multiplikator_innenfortbil
Inhalte
Themenübersicht
1. Modul (27.09.-28.09.2019): Wahrnehmen von GMF und Rechtsextremismus
Erkennen und Einschätzen von menschenfeindlichen Äußerungen (Rassismus, Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit, Antisemitismus), rechtsextremen Erscheinungsformen und Erlebniswelten, jugendkulturellen Ausdrucksformen, Codes oder Musik, „Grauzonen“ von Rechtspopulismus bis Rechtsextremismus, Bedeutung von Geschlecht/Geschlechterrollen im Rechtsextremismus.
2. Modul (18.10.-19.10.2019): Situationsanalyse
Theoretische und praktische Vermittlung von Methoden und Tools zur Analyse von Hinwendungsfaktoren zu extrem rechten Szenen und Ideologien, Einarbeitung in persönliche, familiäre und soziale, gender- und milieuspezifische Faktoren sowie regionale Strukturen, die für (junge) Frauen und Männer bei der Hinwendung und Distanzierung bedeutsam sind.
3. Modul (01.11.-02.11.2019): Ein Team für den Prozess
Regionale und bundesweite Strukturen und Unterstützungsangebote der Prävention von Rechtsextremismus und GMF, Sozialraumorientierte Demokratiebildung und Netzwerkarbeit; Beteiligungsansätze in der Jugendarbeit.
4. Modul (15.11.-16.11.2019): Planung von Handlungsschritten und Selbstevaluation
Verschiedene Ansätze und Gelingensfaktoren der Präventionsarbeit, Maßnahmenplanung für den eigenen Arbeitskontext unter Einbeziehung von Indikatoren der Selbstevaluation; Erarbeitung und Erprobung von lebensweltlichen Methoden und Zugängen, Gruppenübungen einer lebensweltlich orientierten politischen Bildung (Train-the-Trainer I).
5. Modul (29.11.-30.11.2019): Maßnahmen umsetzen – Menschenrechtsorientierte Jugendkulturarbeit
Vorstellung der (politischen) Bildungspotenziale verschiedener Jugendkulturen, Jugendkulturarbeit zur Bearbeitung von GMF und rechtsextremen Orientierungen, Einüben von kritisch zugewandten Interventionsstrategien, Erarbeitung und Erprobung von Ansätzen der Jugendkulturarbeit (Train-the-Trainer II).
Zusätzliche Informationen
Seminarzeiten Fr: 15.00-19.00 Uhr Sa: 10.00-18.00 Uhr
Seminarort Alice Salomon Hochschule
Anmeldeschluss
20.08.2019
Umgang mit menschenfeindlichen und rechtsextremen Haltungen in der Jugendarbeit