Aufbauweiterbildung Systemische Kinder- und Jugendlichentherapie 2024

Jedes Kind entwickelt seine eigene Wahrnehmung von den Dingen, die in der Welt passieren. Das Bezugssystem Familie ist dabei sehr prägend für Kinder und Jugendliche. Der Kontext, in dem Menschen aufwachsen, ihre kulturelle Prägung und die übernommenen Lebensentwürfe und Bewältigungs- strategien sind stets sehr individuell.
Die Vertiefung der systemischen Theorie und Praxis in der therapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ihren Bezugssystemen ist das Ziel unseres Aufbaukurses. Um erfolgreich im therapeutischen Prozess mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, ist es entscheidend, einen alters- und entwicklungsgerechten Zugang zu finden. Dabei lassen sich viele systemische Methoden auf das Arbeitsfeld Kinder-/ Jugendliche adaptieren. Die Verwendung von Sprache, die für Kinder und Jugendliche geeignet ist, gemeinsames Spielen, der Einsatz von Symbolen, Gegenständen und kreativen Medien kann dabei gezielt für eine angemessen Intervention genutzt werden.
Die systemischen Techniken und Methoden, die in der Weiterbildung zur Systemischen Beratung erlernt wurden, werden vor dem Hintergrund störungsspezifischer Konzepte vertieft angewandt, um Behandlung und Rehabilitation zu unterstützen. Dabei betrachten wir die individuellen Symptome nie isoliert, sondern nehmen immer auch die soziale Lebensumgebung in den Blick, zu dem die Familie, die Schule und Peers gehören. Die systemische Therapie betrachtet immer das gesamte System, d.h. das Interaktionssystem und nicht die Störung. Die „Störung“ betrachten wir dabei im Gegenteil immer auch als individuellen Lösungsversuch, um nicht veränderbare Beziehungs- und Kommunikationsstrukturen zu bewältigen. Schwerpunkt ist die Wirkung von Gefühlen, Symptomen, Verhalten, etc. in der Beziehung zu anderen. Die therapeutischen Interventionen beziehen deshalb stets alle Ebenen des Systems mit ein und berücksichtigen deren Dynamik sowie die Konflikt- und Kommunikationsstrukturen.
Im Alter von 0 bis 21 Jahren ist seelisches Leid eng verknüpft mit den jeweils alterstypischen Entwicklungsherausforderungen sowie spezifischen familiären Lebensbedingungen und inner- familiären Mustern. Deshalb lernen Teilnehmende in der KiJu-Aufbauweiterbildung alterstypische entwicklungspsychologische Grundlagen und Störungsbilder kennen. Gleichzeitig legen wir aber auch Wert auf das Erkennen innerfamiliärer Muster und die gezielte Behandlungsplanung entlang der Haltung und Methoden aus der Kybernetik 2. Ordnung.
Highlights: Kompaktblöcke inkl. Gruppensupervision und Anteile der Peergruppenarbeit, Drei UE Einzelsupervision durch Weiterbildungsleitung, Zugriff auf unsere Online-Lehrvideo-/ Audiothek, Zertifizierbar durch die Systemische Gesellschaft (SG)