Das späte Mittelalter - eine Zeit der Krisen?
Seminar
In Würzburg
Beschreibung
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Kursart
Seminar
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Ort
Würzburg
-
Beginn
nach Wahl
Aktuelles, das in der Zeitung steht, diskutiert wird zu hinterfragen, politische Streitpunkte, kommunale Ereignisse oder Gedenktage aufzugreifen und zu durchleuchten, ist unser Ziel im Programmbereich Gesellschaft. Aktuelles, heute als NEWS behandelt, ist oft nur noch für wenige Tage ein paar Schlagzeilen wert. "Infotainment" hat in den Medien nur noch 90 Sekunden Raum. Die vhs dagegen will Hintergründe aufspüren, Zusammenhänge erklären, Fachleute zu Wort kommen lassen, Raum zur Diskussion geben und zur eigenen Meinung herausfordern.
Standorte und Zeitplan
Lage
Beginn
Beginn
Meinungen
Themen
- Geschichte
Inhalte
Das späte Mittelalter galt lange Zeit als Epoche des Niedergangs. Der Glanz des hochmittelalterlichen Königtums verblasste ab dem Interregnum. Das Wahlrecht der Kurfürsten ließ nur schwache, von den Reichsfürsten abhängige Kandidaten auf den Thron kommen – ohne Chance, eine dauerhafte Herrscherdynastie zu installieren. Die Kirche zeigte Verfallserscheinungen: die Anhäufung von Pfründen, Missbrauch im Ablasswesen und die großen Kirchenspaltungen (Schismen), die auf Konzilen beseitigt werden mussten. Den Pestwellen an 1348 fiel ein Drittel der europäischen Bevölkerung zum Opfer. Tiefe mentale und wirtschaftliche Krisen waren die Folge.
Vor dem Hintergrund des Humanismus und der Renaissance, die ab dem ausgehenden 15. Jh. einen neuen Blick auf die Welt einleiteten, mussten die Jahrhunderte zuvor erst recht als finster, rückständig und krisenhaft erscheinen. Der kleine Vortragszyklus möchte diese Sichtweise des Spätmittelalters als Zeit der Krisen oder, wie es Johann Huizinga formuliert hat, als "Herbst des Mittelalters" hinterfragen.
Im Mittelpunkt der Vorträge stehen ausgewählte Herrscherpersönlichkeiten, einzelne Ereignisse (das Konstanzer Konzil, die Pestepidemie) und die Entwicklung der spätmittelalterlichen Ingenieurskunst, um die Frage nach Niedergang oder Aufbruch im Spätmittelalter neu zu stellen. Die Vorlesung behandelt an drei Terminen innerhalb von drei Wochen jeweils eine Herrschergestalt aus dem Spätmittelalter und ein Sachthema.
Einführende Literatur: Boockmann, Hartmut / Dormeier, Heinrich. Konzilien, Kirchen- und Reichsreform (1410-1495) (Gebhardt Handbuch der deutschen Geschichte Bd. 8) Stuttgart 10. Aufl. 2005; Dirlmeier, Ulf / Fouquet, Gerhard / Fuhrmann, Bernd. Europa im Spätmittelalter 1215-1378. München 2003 (Oldenbourg Grundriß der Geschichte); Krieger, Karl-Friedrich. König, Reich und Reichsreform im Spätmittelalter, München 2. Aufl. 2005 (Enzyklopädie deutscher Geschichte. Bd. 14); Meuthen, Erich. Das 15. Jh., 4. Aufl., überarb. von Claudia Märtl. München 2006 (Oldenbourg Grundriß der Geschichte); Moraw, Peter. Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung. Das Reich im späten Mittelalter 1250-1490. Berlin 1985 (Propyläen Geschichte Bd. 3; Studienausgabe Frankfurt a. Main-Berlin 1989); Prietzel, Malte. Das Heilige Römische Reich im Spätmittelalter. Darmstadt 2004; Schubert, Ernst. Einführung in die deutsche Geschichte im Spätmittelalter. Darmstadt 2. Aufl. 1998.
Das späte Mittelalter galt lange Zeit als Epoche des Niedergangs. Der Glanz des hochmittelalterlichen Königtums verblasste ab dem Interregnum. Das Wahlrecht der Kurfürsten ließ nur schwache, von den Reichsfürsten abhängige Kandidaten auf den Thron kommen – ohne Chance, eine dauerhafte Herrscherdynastie zu installieren. Die Kirche zeigte Verfallserscheinungen: die Anhäufung von Pfründen, Missbrauch im Ablasswesen und die großen Kirchenspaltungen (Schismen), die auf Konzilen beseitigt werden mussten. Den Pestwellen ab 1348 fiel ein Drittel der europäischen Bevölkerung zum Opfer. Tiefe mentale und wirtschaftliche Krisen waren die Folge.
Vor dem Hintergrund des Humanismus und der Renaissance, die ab dem ausgehenden 15. Jh. einen neuen Blick auf die Welt einleiteten, mussten die Jahrhunderte zuvor erst recht als finster, rückständig und krisenhaft erscheinen. Der kleine Vortragszyklus möchte diese Sichtweise des Spätmittelalters als Zeit der Krisen oder, wie es Johann Huizinga formuliert hat, als "Herbst des Mittelalters" hinterfragen.
Im Mittelpunkt der Vorträge stehen ausgewählter Herrscherpersönlichkeiten, einzelner Ereignisse (das Konstanzer Konzil, die Pestepidemie) und die Entwicklung der spätmittelalterlichen Ingenieurskunst, um die Frage nach Niedergang oder Aufbruch im Spätmittelalter neu zu stellen.
Die Vorlesung behandelt an drei Terminen innerhalb von drei Wochen jeweils eine Herrschergestalt aus dem Spätmittelalter und ein Sachthema.
Einführende Literatur: Boockmann, Hartmut / Dormeier, Heinrich. Konzilien, Kirchen- und Reichsreform (1410-1495) (Gebhardt Handbuch der deutschen Geschichte Bd. 8) Stuttgart 10. Aufl. 2005; Dirlmeier, Ulf / Fouquet, Gerhard / Fuhrmann, Bernd. Europa im Spätmittelalter 1215-1378. München 2003 (Oldenbourg Grundriss der Geschichte); Krieger, Karl-Friedrich. König, Reich und Reichsreform im Spätmittelalter, München 2. Aufl. 2005 (Enzyklopädie deutscher Geschichte. Bd. 14); Meuthen, Erich. Das 15. Jh., 4. Aufl., überarb. von Claudia Märtl. München 2006 (Oldenbourg Grundriss der Geschichte); Moraw, Peter. Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung. Das Reich im späten Mittelalter 1250-1490. Berlin 1985 (Propyläen Geschichte Bd. 3; Studienausgabe Frankfurt a. Main-Berlin 1989); Prietzel, Malte. Das Heilige Römische Reich im Spätmittelalter. Darmstadt 2004; Schubert, Ernst. Einführung in die deutsche Geschichte im Spätmittelalter. Darmstadt 2. Aufl. 1998.
Das späte Mittelalter - eine Zeit der Krisen?