Professionelle Opferhilfe: Opferberatung und psychosoziale Prozessbegleitung
Seminar
In Berlin
Beschreibung
-
Kursart
Seminar berufsbegleitend
-
Niveau
Anfänger
-
Ort
Berlin
-
Unterrichtsstunden
300h
-
Dauer
10 Monate
Gewalt- und Sexualstraftaten sind eine gesellschaftliche Realität. Oft zeigt sich dabei, dass viele Opfer mit ihren Erfahrungen allein bleiben und erleben, dass professionelle Hilfe nicht selbstverständlich ist. Soziales Umfeld, Institutionen und das Strafverfahren haben eine erhebliche Bedeutung für die Verarbeitung der erlittenen Gewalterfahrung. Zugleich liegt hier die Gefahr einer zusätzlichen Verletzung für die Opfer (z. B. unangebracht beschwichtigendes Verhalten oder Überidentifikation mit dem Opfer). Der Ausbau professioneller Opferhilfe wird daher seit Jahren vorangetrieben.
Das Fachwissen der Opferhelfer_innen basiert auf verschiedenen Disziplinen, vor allem Kriminologie und Viktimologie, Psychologie und Psychotraumatologie sowie verschiedenen Rechtsgebieten, insbesondere Straf- und Strafprozessrecht. Daher setzt sich der Zertifikatskurs mehrperspektivisch aus unterschiedlichen Modulen zusammen. Neben theoretischem Wissen und Fachkenntnissen soll die Arbeit an Fallbeispielen und Praxiserfahrungen mit Selbstreflexion einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Ein Supervisionsmodul und Kollegiale Beratung im Rahmen von mehreren Peergruppentreffen werden die Lernprozesse unterstützend und auswertend begleiten. Die Beobachtung und Dokumentation einer Hauptverhandlung unterstützen die Lernprozesse. Ziel der Weiterbildung ist es, Informationen und Techniken für einen angemessenen, an viktimologischen Grundsätzen ausgerichteten Umgang mit Menschen zu vermitteln, die Opfer von Straftaten, insbesondere von Sexual- und Gewaltstraftaten, geworden sind. In allen Modulen werden die jeweils zugrundeliegenden rechtlichen Bestimmungen anwendungsorientiert vermittelt.
Der Zertifikatskurs folgt dem Gebot der Trennung zwischen Beratung und Begleitung. In der Unterscheidung beider Berufsrollen professioneller Opferhilfe befähigt er die Teilnehmenden zur Ausübung von Opferberatung und zur Ausübung der psychosozialen Prozessbegleitung.
Wichtige Informationen
Mit Bildungsgutschein
Dieser Kurs ist als Bildungsurlaub anerkannt
Standorte und Zeitplan
Lage
Beginn
Beginn
Hinweise zu diesem Kurs
Die Teilnehmer_innen verfügen über umfassendes Wissen im interdisziplinären Bereich der Opferhilfe, sie können individuelle Prozesse der Opferwerdung einschätzen und Interventionen ableiten. Sie sind in der Lage, Gesprächsführungs- und Kriseninterventionstechniken unter traumadynamischen Gesichtspunkten anzuwenden und können Opfer von Straf- und insbesondere von Gewalttaten über ihre Rechte und Pflichten informieren und über Verfahrensabläufe im Straf- oder Zivilverfahren aufklären.
Teilnehmende sind befähigt, psychosoziale Prozessbegleitung durchzuführen und damit verbundene spezifische Rollenanforderungen zu reflektieren sowie Beratungsgespräche Diversity-sensibel und deliktspezifisch differenziert zu gestalten.
Erkenntnisse der Viktimologie können professionell und politisch-ethisch entlang von Qualitätsstandards in der Opferhilfe verwirklicht werden. Außerdem können Kursteilnehmende
Praxissituationen kritisch analysieren und bewerten und kommen auch mit neuen, unbekannten Aufgaben in der Praxis zurecht.
1. Hochschulabschluss,
insbesondere in den Bereichen Soziale Arbeit, Erziehung und Bildung, Gesundheit 2. In der Regel Praxiserfahrung in sozialen, gesundheitlichen und/oder Bildungsbereichen (beruflicher Kontakt zu Opfern von Straf- und Gewalttaten)Darüber hinaus Zulassungen nach Einzelfallprüfungen möglich"
Opferberater_in und psychosoziale Prozessbegleiter_in in der professionellen Opferhilfe
Wir senden Ihnen eine Mail mit unseren Kontaktdaten und stehen gerne für Anfragen zur Verfügung
Die Bewerbungsdrist endet am 19.02.2023.
Meinungen
Themen
- Soziale Arbeit
- Psychologie Kommunikation
- Opfer
- Psychologie
- Recht
Dozenten
Prof. Dr. Marion Mayer
Professor/-in für Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Beratung
Inhalte
Das Fachwissen der Opferhelfer_innen basiert auf verschiedenen Disziplinen, vor allem Kriminologie und Viktimologie, Psychologie und Psychotraumatologie sowie verschiedenen Rechtsgebieten, insbesondere Straf- und Strafprozessrecht. Daher setzt sich der Zertifikatskurs mehrperspektivisch aus unterschiedlichen Modulen zusammen. Neben theoretischem Wissen und Fachkenntnissen soll die Arbeit an Fallbeispielen und Praxiserfahrungen mit Selbstreflexion einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Ein Supervisionsmodul und Kollegiale Beratung im Rahmen von mehreren Peergruppentreffen werden die Lernprozesse unterstützend und auswertend begleiten. Die Beobachtung und Dokumentation einer Hauptverhandlung unterstützen die Lernprozesse. Ziel der Weiterbildung ist es, Informationen und Techniken für einen angemessenen, an viktimologischen Grundsätzen ausgerichteten Umgang mit Menschen zu vermitteln, die Opfer von Straftaten, insbesondere von Sexual- und Gewaltstraftaten, geworden sind. In allen Modulen werden die jeweils zugrundeliegenden rechtlichen Bestimmungen anwendungsorientiert vermittelt.
Der Zertifikatskurs folgt dem Gebot der Trennung zwischen Beratung und Begleitung. In der Unterscheidung beider Berufsrollen professioneller Opferhilfe befähigt er die Teilnehmenden zur Ausübung von Opferberatung und zur Ausübung der psychosozialen Prozessbegleitung. Die Inhalte des Kurses entsprechen den Mindeststandards, die zur Weiterbildung für psychosoziale Prozessbegleitung von der Justizministerkonferenz im Juli 2014 empfohlen wurden. Der Zertifikatskurs ist als Weiterbildung zur psychosozialen Prozessbegleitung von allen Bundesländern anerkannt.
Start 14.04.2023
Ende 25.02.2024
Lehr- und Lernmethoden:Input, Fallbeispiele, Selbstreflexion,
Supervision, Peergruppentreffen
Professionelle Opferhilfe: Opferberatung und psychosoziale Prozessbegleitung